Spitzweg Carl
Franz Carl Spitzweg (1808-1885) gilt als der Maler des Biedermeiers, der den Geist des aufsteigenden deutschen Bürgertums des 19. Jahrhunderts am reinsten verkörperte. Dabei war dem Sprössling einer begüterten bayrischen Kaufmannsfamilie eine Laufbahn als Maler keineswegs in die Wiege gelegt. Obwohl sein zeichnerisches Talent bereits während seiner Schulzeit erkannt wurde, hatte sein Vater ganz andere Pläne und bestimmte für ihn eine Laufbahn als Apotheker. Als folgsamer Sohn, der bereits früh die Mutter verloren hatte, fügte er sich dem Vater. Er begann 1825 zunächst mit einer Lehre in der Königlich-Bayerischen Hofapotheke in München. Danach studierte er Pharmazie, Botanik und Chemie an der Münchner Universität und schloss 1832 mit Auszeichnung ab und arbeitete bis 1833 als Apotheker, ohne allerdings recht glücklich zu sein. Nach einer Krankheit und dem ebenfalls recht frühen Tod des Vaters entschloss er sich, es als Maler zu versuchen. 1835 wurde er Mitglied des Münchner Kunstvereins. Er besuchte nie eine Akademie und war Zeit seines Lebens Autodidakt. Obwohl er in seinem Schaffen stets der biedermeierlichen Herkunft verpflichtet blieb, nähert er sich in seinem Spätwerk in einigen Zügen dem Impressionismus an. Er starb im Alter von 77 Jahren an einem Schlaganfall, man fand ihn zurückgelehnt in seinem Stuhl in seiner Münchner Wohnung. Sein Grab kann auf dem Alten Münchner Südfriedhof im Glockenbachviertel besucht werden.
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